11. Linzer Stadtrundgang

Bei der Bushaltestelle „Schulertal” begann unser heuriger Linzer Stadtspaziergang mit Fritz Goluch, unserem bewährten Stadtführer. Mit seinem breiten Wissen, untermalt mit interessanten Geschichten, lernten wir dieses Viertel auf humorvolle Art kennen. Inmitten von imposanten Bäumen, wie Hemlocktannen, Maroni-Bäumen und Robinien befinden sich viele elegante und gut restaurierte Gründerzeitvillen. In der Lessingstraße beim Balzarek-Brunnen führte unser Weg über eine Jugendstilstiege hinauf, vorbei an Baumeistenvillen, gebaut um das Jahr 1904. In der Lessinastraße gibt es auch eine 75 Jahre alte Volksschule.

Der untere Abschnitt der Römerstraße zwischen Schlossberg und Tiefem Graben ist ein enger Straßenzug, bei dem die Hauser so gebaut wurden, dass der historische Charakter erhalten blieb. Im Graben, wo früher die Römer heraufgeritten sind, hat seinerzeit ein Reiter eine Trense (Bestandteil des Zaumzeuges für Pferde) verloren. Diese Ist hier im Museum ausgestellt. es gibt nur mehr drei Stuck dieser Art. Der Römerberg hat früher Schulerberg geheißen. Schuler war als Tursteher bei Kaiser Matthias einer der höchsten Beamten. Wahrscheinlich lebte er hier in der Nahe.

Der Weg führte uns weiter zur Martinskirche, die westlich des Linzer Schlosses auf altem Kulturboden steht. Die erste urkundliche Erwähnung als „capella“ fand im Jahr 799 statt. Die Darstellung eines Volto-Santo-Bildes stellt eine Rarität dar, da nur mehr 3 Bilder existieren. Aus der Zeit, als es hier ein Römerlager gab, besteht ein römischer Backofen. Er ist unter dem Kirchenboden noch zum Teilerhalten und zugänglich. Durch eine Kohlenstoffmethode konnte eruiert werden, dass dieser Öfen um Christi Geburt gebaut wurde. Nach der Kirchenbesichtigung ging es weiter Richtung Schlossberg zum Friedrichstor. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert, als Kaiser Friedrich Ill hier residierte. Im Wappenstein oberhalb des Torbogens ist die für Friedrich Ill typische Signatur "A.E.I.O.U." zu sehen. Fur diesen Habsburger-Leitspruch gibt es verschiedene Deutungen.

Beim Schlossberg genössen wir die Aussicht auf die Donau und Linz Urfahr. Es befand sich hier die Nordgrenze des Römischen Reiches. Beim Bohren für das geplante „Theater im Berg" entdeckte man den unteren Teil eines Doppelmantelturmes, der vor Kanonen schützen sollte. Zum Schluss erklärte uns Herr Goluch noch das Wappen beim Eingang des Schlossmuseums sowie ein ausgestelltes, altes Stadtmodell Nach diesen vielen geschichtlichen Informationen machten wir uns aufgrund des schönen Wetters noch auf die Suche nach einem gemütlichen Linzer Gastgarten.
Beitrag von Margit Rogner
Präsident
DKFM. Helmut Machherndl
Geschäftsführer
Manfred Fleckenstein
Kassierin
Karin Lehner
Schriftführerin
Margit Rogner